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Common Cuckoo
Common Cuckoo
Common Cuckoo
Common Cuckoo

Kuckuck

Cuculus Canorus

“Kuckuck!” – dieser Ruf ist für Dawn Chorus Teilnehmende und andere Vogelfreunde der akustische Frühlingsbote schlechthin. Leider ist die Vogelart mit dem lautmalerischen Namen, der Kuckuck, weltweit auf dem Rückzug, unter anderem aufgrund von Habitatsverlust und Klimawandel. Die Brutstrategie des Kuckucks ist wohl bekannt: die Weibchen legen ihre Eier heimlich in den Nestern anderer Vogelarten ab, wo die Kuckucks-Kinder dann von den Wirten ausgebrütet und mit Futter versorgt werden. Der Kuckuck ist ein Zugvogel, dessen Ankunft im Brutgebiet zeitlich sehr genau festgelegt ist – anders als bei vielen anderen Vogelarten, die durch den Klimawandel teilweise schon früher ankommen können. Für den Kuckuck bedeutet dies allerdings, dass seine hochspezialisierte Fortpflanzungsstrategie zunehmend ins Leere läuft, wenn er zum gleichen Zeitpunkt wie immer im Brutgebiet ankommt, seine Wirtstiere aber bereits Küken haben oder ihre erste Brut bereits abgeschlossen haben. 

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Wikipedia Commons.

Kohlmeise

Parus Major

Obwohl die Kohlmeise bei uns sehr häufig vorkommt (Platz 2 der bei Dawn Chorus am häufigsten genannten Arten) und, was Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme angeht, sehr flexibel ist, wird auch sie früher oder später gefährdet sein, wenn sich das Klima zu schnell verändert. Dies hängt mit der Verfügbarkeit tierischer Nahrungsquellen zusammen. Wenn der Frühling früher beginnt, fangen Bäume früher an, Blätter zu treiben und somit schlüpfen auch Insektenlarven früher. Da Kohlmeisen zu einer Gruppe von Vogelarten gehört, deren Küken auf ein reichhaltiges Vorkommen eiweißhaltiger Larven angewiesen sind, müssen die Tiere ihren Brutzeitpunkt dem Beginn des Frühlings anpassen, um ihre Küken füttern und großziehen zu können. Solche Verschiebungen im Vorhandensein von Nahrungsressourcen können nicht nur Kohlmeisen, sondern auch vielen anderen Arten, gefährlich werden. 

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: acclivity of freesound.org.

Haussperling

Passer Domesticus

Auf Platz 3 der bei Dawn Chorus am häufigsten gehörten Vogelarten: Der Haussperling. Warum? Diese kleinen Gesellen scheinen uns einfach überall zu begegnen. Haussperlinge sind Kulturfolger und leben häufig in städtischen und ländlichen von Menschen besiedelten Gebieten. In Süddeutschland ist “Spatz” bekanntlich auch ein Kosewort für einen geliebten Menschen. Trotzdem ging ihre Zahl in manchen Gegenden drastisch (um bis zu 60%) zurück. Die lebhaften Vögel sind an manchen Orten schon fast vollständig verschwunden, da es an geeigneten Nistmöglichkeiten und geeigneter Nahrung fehlt. Beobachten kann man diesen Rückgang anschaulich z.B. in München. Andernorts machen auch Vogelmalaria oder Luftverschmutzung den Haussperlingen stark zu schaffen.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Thomas Ryder Payne: Toronto based sound designer, composer, and musician.

Mönchsgrasmücke

Sylvia Atricapilla

Die Mönchsgrasmücke – für ihren melodiösen Gesang bekannt und geliebt – singt für ein breit gestreutes Publikum, für Fans in Europa, dem westlichen Asien und nordwestlichen Afrika. Zum Glück sind Mönchsgrasmücken momentan weder selten noch gefährdet (auf Platz 4 der bei Dawn Chorus am häufigsten gehörten Arten) aber dies könnte sich rasch ändern, wenn sich ihre Lebensbedingungen zu schnell verändern. Beispiele sind die zu schnelle Veränderungen des Klimas oder die Zerstörung der angestammten Lebensräume. Zusätzlich gibt es, trotz aller Verbote, noch immer einige Restaurants in Zypern, die heimlich “ambelopoulia” servieren, ein Gericht aus illegal gefangenen wilden Singvögeln. Während die Mönchsgrasmücken und andere Vogelarten auf dem Vogelzug über Zypern fliegen, werden sie zu Hunderten und Tausenden von Wilderern mit Netzen und Leimfallen gefangen. Dies ist für die Tiere nicht nur schmerzhaft und qualvoll, das Fangen in solch industriellem Ausmaß stellt eine ernsthafte Bedrohung für mehr als 150 Vogelarten dar.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Wikipedia Commons.

Rotkehlchen

Erithacus Rubecula

Das Rotkehlchen wurde von den deutschen Naturschutzverbänden zum Vogel des Jahres 2021  erkoren. Gerne wird der eifrige und abwechslungsreiche Sänger, wegen seines niedlichen Aussehens, als Motiv auf Postkarten oder Kalenderblättern gezeigt.  Auch im Winter hört man das Rotkehlchen oft kristallklar singen, oder sieht es – unschwer zu erkennen an der namensgebenden roten Kehle – als häufigen Gast am Vogelhäuschen. Da das Rotkehlchen häufig auch in der Nacht zu hören ist und sein Gesang wirklich abwechslungsreich ist, wird es schnell einmal mit der Nachtigall verwechselt.

Eigentlich ist der kleine Sänger zum Glück recht häufig in unseren Gärten vertreten, trotzdem hat auch das Rotkehlchen mit so einigen Gefahren zu kämpfen. Harsche Wintereinbrüche, Pestizide, Feinde wie andere Vögel oder Eichhörnchen, die die Gelege ausräubern, aber vor allem auch unsere Hauskatzen, machen ihm zu schaffen.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: acclivity of freesound.org

Amsel

Turdus Merula

Die Amsel ist wohl allen, die ein Ohr für wunderschönen Vogelgesang haben, ein Begriff. Ihr wunderbar melodiöser Gesang ist ursprünglich perfekt an Darbietungen in Waldgebieten angepasst. Momentan ist die Amsel die am häufigsten auftretende Art in europäischen Gärten und landete auch bei Dawn Chorus auf Platz 1 der am häufigsten gehörten Arten. Trotz ihrer momentanen Häufigkeit ist die Art aber durch ein Virus in Gefahr: Das in den späten 1990er Jahren entdeckte und von Mücken übertragene Usutuvirus (USUV) ruft bei vielen Vogelarten eine Krankheit hervor, Amseln macht es aber besonders zu schaffen und sorgt so in manchen Regionen für große Verluste unter den schwarzgefiederten Sängern.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Wikipedia Commons.

Zaunkönig

Troglodytes Troglodytes

Der Zaunkönig ist ein winzig kleiner, brauner Vogel, den man meist besser hört als sieht. Sein Gesang ist sehr laut und klar, ganz besonders im Verhältnis zur Größe des Sängers. Der Zaunkönig findet sich in der europäischen Folklore wieder und wurde des Öfteren sogar als “König der Vögel” bezeichnet. Äsop schreibt in einer Fabel, dass der kleine, schlaue Zaunkönig sich in der Feder eines Adlers versteckte, um höher zu fliegen, als der Adler selbst – denn der Vogel, der am höchsten fliegt würde König aller Tiere werden. Dieser Trick hatte zwar keine Inthronisierung für den Zaunkönig zur Folge, aber begründete immerhin in vielen Sprachen seinen Namen. 

Der Zaunkönig lebt in dichter Vegetation, da er dort Schutz findet. Leider entfernen Menschen diese allerdings im Zuge von Baumaßnahmen oder um die Effizienz der Landwirtschaft zu steigern. Dadurch hat der Mensch insbesondere in urbanen oder anderweitig stark versiegelten Gegenden die Gefährdung dieser Vogelart direkt zu verantworten.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Wikipedia Commons.

Dohle

Coeleus Monedula

Die Dohlen sind die kleinsten Vertreter der einheimischen schwarzen Rabenvögel. Sie haben ein schwarzes, irisierendes Gefieder mit einem fast violetten oder blauen Schimmer am grauen Köpfchen. Auch ihre schöne blau-graue Iris sticht dem Beobachter ins Auge. Gerne schließt sich die Dohle tagsüber mit anderen Rabenvögeln zu großen Schwärmen zusammen, um den Tag über gemeinsam Futter zu suchen und abends oft lange Strecken zu ihren Schlafplätzen zu fliegen, wo die schwarzen Vögel in großer Zahl zusammen übernachten.

Trotz ihrer Geselligkeit suchen sich Dohlen schon früh einen sozialen Partner, mit dem sie gemeinsam ihre Jungen aufziehen, “bis dass der Tod sie scheidet”. Ihre Nester bauen die Vögel versteckt in Felsnischen, hohlen Bäumen oder in alten Gebäuden wie Kirchtürmen. Gerade dieses Angewiesensein auf spezielle, geschützte Nistplätze macht sie anfällig gegenüber menschlichen Eingriffen. Ein aufgeräumter Wald oder gegen “Ungeziefer” gesicherte Gebäude verwehren ihnen die angestammten Nistplätze. Helfen kann man den schlauen Tieren in diesem Fall durch das Anbringen von Nistkästen an oder in Gebäuden oder alten Bäumen.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von: Dr. Lisa Gill

Pirol

Oriolus Oriolus

Der Pirol sticht nicht nur mit seinem zitronengelben Gefieder und seinem roten Auge in unserer Singvogelwelt hervor, er hat auch einen wundervoll flötenden Gesang. Grundsätzlich sollte sein großes Verbreitungsgebiet, von Westeuropa über Skandinavien bis Ostchina, zu einer stabilen Population beitragen. In Wirklichkeit ist die Sache aber etwas komplizierter, denn der Pirol ist auf feuchte Auwälder entlang der Flüsse angewiesen und diese Wälder wurden und werden weiterhin häufig im gesamten Brutgebiet des Pirols trockengelegt und verschwinden – obwohl man längst weiß, wie wichtig diese Habitate nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für den Hochwasserschutz sind.

Der zunehmende Siedlungsdruck auf solch abwechslungsreiche Gebiete mit ihren Altwassern und Auwäldern lässt solche über geologischen Zeiträume gewachsenen Habitate schrumpfen und gefährdet ihre vielfältigen angestammten Bewohner. Der Pirol ist davon nur ein besonders schöner Vertreter, den viele Menschen noch nie erblickt haben.

Tonaufnahme dankenswerter Weise von:

Wikipedia Commons.

Stop and Listen.

Einfach einmal zuhören und dem Kunstwerk zur Evolution seinen Lauf lassen.

Nach Abspielen des Videos mehr zur jeweiligen Vogelart erfahren.

SURVIVAL

SONGS

Mit Survival Songs (engl. Überlebensgesänge) haben Multimediakünstler Marcel Karnapke und Mika Johnson eine eindrucksvolle Digitalkunstserie aus Ton und Bild geschaffen. Die Werke sind inspiriert von Dawn Chorus. Für Survival Songs wurden neun symbolträchtige Vogelarten ausgewählt, die entweder zu den bei Dawn Chorus am häufigsten gehörten Arten gehören oder das Morgenkonzert durch ihren Gesang besonders bereichern. Survival Songs soll somit auf ästhetische und eindrucksvolle Weise Aufmerksamkeit schaffen und die Gefahren thematisieren, welchen Vögel in unserer Welt zunehmend ausgesetzt sind. Survival Songs besteht aus neun Videos, von jeweils 66 Sekunden Länge – eine Referenz an das große Massenaussterben vor 66 Millionen Jahren, als ein Asteroid von ca. 10km Durchmesser auf der Erde einschlug, woraufhin sich das Klima auf dem Planeten radikal veränderte und fast drei Viertel aller damaligen Arten ausstarben. Hier, an der Grenze von Erdmittelalter zu Erdneuzeit verschwanden alle Saurier – alle bis auf die Vorfahren der heutigen Vögel.

Mitten im sechsten Massenaussterben, welches wir momentan erleben, fordert uns Survival Songs dazu auf, die Gesänge der Vögel als Echo ihrer Evolution zu vernehmen. Um dies darzustellen, wurden die Vogelgesänge in die Länge gezogen, verwandelt, um ihre akustischen Geheimnisse Takt für Takt zu entschlüsseln. Gleichzeitig materialisiert sich in jeder Animation das Auge des jeweiligen Sängers, als Metapher für die Evolution der Vogelarten. Jede Sekunde steht dabei für das Vergehen einer Million Jahre. Ob unsere Vögel es durch diese erneute Krise, das Massenaussterben im Zeitalter des Anthropozäns, schaffen, hängt weitgehend von uns Menschen ab: wir sind die einzigen, die die Zusammenhänge erforschen und entsprechend darauf reagieren können.

Grafikdesigner by Jakub Tranta / Daisy With Rider

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