Dawn Chorus: entstanden in einem Moment der Stille

In diese Stille der Covidpandemie hinein wurde das Projekt Dawn Chorus vom Naturkundemuseum Bayern mit BIOTOPIA LAB und der Stiftung Kunst und Natur, mit Unterstützung der Max-Planck-Gesellschaft, ins Leben gerufen. In sehr kurzer Zeit fanden sich in dieser Situation Menschen zusammen, um das Projekt zu starten, inspiriert von der Arbeit des „Vaters des Soundscaping“, dem Bioakustiker und Musiker Bernie Krause (The Doors“, Frank Zappa, „The Weavers“). Seitdem lädt Dawn Chorus weltweit dazu ein, das Morgenkonzert zu erleben und aufzunehmen, um der Natur mehr Gehör zu verschaffen. Seit 2022 nun mit einem neuen starken Projektpartner an der Seite: den Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV).

 

„Eine gesunde Landschaft erkennt man am besten mit den Ohren.“

Bernie Krause, Soundscaping Pionier, während einer Masterclass von BIOTOPIA und Stiftung Kunst und Natur (2019)

Die Erde befindet sich in einer Biodiversitätskrise gewaltigen Ausmaßes, die heute als das 6. Massenaussterbe-Ereignis der Erdgeschichte bezeichnet wird. Die Bestände der Landwirbeltiere sind seit 1970 um 60% zurückgegangen.

Vögel sind davon besonders betroffen, und die Bestände gehen gerade in Deutschland und Europa so massiv zurück, dass man von einem alarmierenden Vogelschwund spricht.

Im Morgenkonzert, so schön es auch klingen mag, können wir diese Rückgänge deutlich hören – wenn wir nur zuhören.

Vögel als singende Botschafter der Artenvielfalt

Viele Vogelarten können als sogenannte Indikatorspezies Aufschluss geben über verschiedene Merkmale von Lebensräumen. Die langfristige Sammlung von Tonaufnahmen des Morgenkonzerts der Vögel kann also dabei helfen, Veränderungen in Lebensräumen zu erkennen – zum Beispiel, indem sie aufzeigen, wo Arten verschwinden oder hinzukommen, oder wie Vögel ihr Verhalten verändern.

Das wissenschaftliche Ziel von Dawn Chorus ist es, anhand von Tonaufnahmen und der Hilfe von Bürgerwissenschaftler*innen, die Vogelvielfalt über Jahre hinweg zu dokumentieren. Die Daten dieses „akustischen Biomonitoring“ helfen dabei, Veränderungen in der Artenzusammensetzung aufzuzeigen. Für die wissenschaftliche Vergleichbarkeit steht seit 2021 die kostenlose Dawn Chorus App für Android und iOS zur Verfügung. Der Hauptsammelzeitraum findet immer im Mai statt.

Das Besondere: Citizen Science und Kunst

Das wissenschaftliche Ziel von Dawn Chorus ist es, anhand von Tonaufnahmen und der Hilfe von Bürgerwissenschaftler*innen, die Vogelvielfalt über Jahre hinweg zu beobachten . Die Daten dieses „akustischen Biomonitoring“ helfen dabei, Veränderungen in der Artenzusammensetzung darzustellen.

Der Hauptsammelzeitraum findet immer im Mai statt: dann, wenn Vögel brüten.

Der ehemalige bayerische Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler zum Citizen Science und Arts-Projekt Dawn Chorus 2021:

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Video-Trailer zum Projektstart 2020:

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Dr. Bernie Krause
Soundscape-Forscher & Musiker, Kalifornien, USA

Prof. Kathrin Böhning-Gaese
Senckenberg Gesellschaft, Frankfurt (Main), Deutschland

Prof. Manfred Gahr
Abteilung Verhaltensneurobiologie
Direktor Max-Planck-Institut für Biologische Intelligenz (in Gründung), Seewiesen, Deutschland

Dr. Dan Stowell
Tilburg University, Naturalis Biodiversity Centre, Niederlande

Dr. Moritz Hertel
Abteilung Verhaltensneurobiologie
Max-Planck-Institut für Biologische Intelligenz (in Gründung), Seewiesen, Deutschland

Dr. Henrik Brumm
Forschungsgruppe Kommunikation und Stadtökologie
Max-Planck-Institut für Biologische Intelligenz (in Gründung), Seewiesen, Deutschland

Dr. Tereza Petruskova
Department of Ecology
Karls-Universität Prag, Tschechische Republik

Prof. Michael Scherer-Lorenzen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland